Motorische Defizite bei Kindern

(Lesezeit: 1 Minute)

Motorik und PC Skills

Heute geht es um eine interessante Studie des niederländischen Unternehmens AVG, bei der Computerfähigkeiten und motorischen Handlungskompetenzen von Kinder untersucht worden. Bei der Untersuchung wurden 2200 Frauen mit Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren befragt.

Die Ergebnisse dokumentierten ein erschreckendes Bild!

19 Prozent des Nachwuches waren schon sehr versiert mit PC, Tablet und Smartphone, aber nicht einmal zehn Prozent konnten selbstständig die Schuhe binden. Jedes vierte Kind wusste am PC den Webbrowser zu öffnen, aber nur jedes Fünfte konnte im Gegenzug schon selbstständig schwimmen. Auch beim Fahrradfahren zeigten sich ähnliche Ergebnisse. Von den unter Dreijährigen waren schon 50% einatzbereit für Nintendo, Wii und Co. Das Erlernen des Laufens war zeitgleich mit dem Bedienen elektronischer Geräte.

© dimitrisvetsikas1969/ Pixabay

Tests aus den 70igern

Schon Anfang der 70er entwickelten Friedhelm Schilling und Ernst Kiphard einen Test zur Körperkoordiantion. Dieser wird noch heute zur Überprüfung von Heranwachsenden genutzt. Er beinhaltet grundlegende Bewegungsübungen wie Rückwärtsgehen und seitlichem Hin- und Her-Hüpfen. Normwerte geben die Möglichkeit die Ergebnisse der Tests zu vergleichen und grundlegend einzuordnen.

Zu dieser Zeit wurden die Normwerte noch recht häufig erreicht.

In den Neunzigern blieben fast 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen inhinter den Erwartungen zurück – 10 Jahre später waren es schon mehr als 50 Prozent.

Und heute?

Die Sprossenwand hochklettern, einen Purzelbaum schlagen oder einen etwas längeren Spaziergang durchhalten, ist für viele Heranwachsende keine Selbstverständlichkeit mehr.

Die Tendenz zum Bewegungslegastheniker hält an.

Passive Beschäftigungen wie TV und PC Spiele nehmen teilweise mehr Platz im Leben der Kinder ein als Aktivitäten wie Radfahren, Murmeln und Schaukeln.
Zur Überbehütung neigende Erwachsene schränken Kinder zusätzlich in ihrem spontanen Spiel- und Bewegungstrieb ein. Die Vorbehalte, dass die Kleinen sich verletzen könnten, steigt an. Organisierte Event finden immer mehr Raum, als dass man die Kinder beim selbstverantwortlichen Spielen einem Risiko aussetzen würde.

Die zu Beginn angesprochene Studie der AVG ist die momentane Spitze des Eisberges.

Die Zukunft!

Das Versäumnis der Entwicklung von motorischen Grundeigenschaften wie der Koordination im Kindesalter haben langfristige Konsequenzen. Es ist vergleichbar mit einem nur halb aufgeladenen Akku – er ist früher leer. Wen Kinder nur teilweise aufgeladen werden, wird sich dies im fortschreitenden Alter rächen. Die Grundlagen werden in der frühen Phase des Lebens gelegt.

Fazit

Die nahliegenste Konsequenz ist die Reduktion des TV und PC Konsums, da das still sitzen vorm Fernseher vorprogrammiert ist.

Eine erste Alternative können bestimmte Computerspiele sein, bei denen singen, tanzen oder Sportspiele wie Tennis, surfen o.ä. simuliert werden.

Oder vielleicht noch einen Schritt weiter oder zurück – den nächsten Sportverein mal ausprobieren. Verrückte Idee, oder!?

Schon damals erinnerte Johnny Ponyboy daran: “Stay gold, Ponyboy, stay gold!” Also, werde ein Outsider!

So long,

Schreibe einen Kommentar